365grateful - Tag 103

#365grateful – Tag 103

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#365grateful – Tag 103

Heute mal etwas ganz anderes und zwar ein Blogstöcken mit einer Reise zurück in die eigene Kindheit. Auf dem Foto hier der Eingang des Hauses, in dem ich meine Kindheit verbrachte.

Für Muttern: Was ist ein Blogstöckchen?

Bei einem Blogstöckchen fängt jemand an, etwas zu einem bestimmten Thema zu schreiben und bietet anderen an, dies auch zu tun. Ich hatte die Idee zu Kinderheitserinnerungen und fange jetzt mit diesem Artikel das Blogstöckchen zu diesem Thema an. Oft werden dann auch andere Schreiberlinge benannt, an die das Blogstöckchen weitergegeben wird. Auch kann man das Blogstöckchen liegen lassen und jeder der mag, kann es aufhehen und zu diesem Thema auch in seinem Blog schreiben.  So kann im Laufe der Zeit eine Kette entstehen und man erfährt auf diese Weise von andere interessanten Menschen. Wie das funktioniert, hab ich am Ende des Artikels aufgeschrieben. Hier nun meine Gedanken aus meiner Kindheit.

Blogstöckchen: Kindheitserinnerungen – am liebsten 20 schöne

  1. Irgendwann hatten mein Bruder und ich entdeckt, dass wir in der Wohnung im Kreis Nachlaufen spielen konnten – meist rannten wir linksrum. Die Runde verlief so: Aus dem Kinderzimmerfenster auf den Balkon klettern, dort durch die Tür in den Wintergarten, dann in die Küche, gefolgt von der Diele und wieder links rein ins Kinderzimmer.
  2. Wir hatten einen Albino-Hasen, ich hab ihn über alles geliebt – er hieß Pummelchen und befreite die gesamte Familie vom leidigen Rasenmähen. Allerdings sollten Tulpen & Co. auch nicht wirklich das Sonnenlicht erblicken.
  3. Einmal waren imWinter die Straßen so glatt, dass ich darauf Leute hab mit Schlittschuhen laufen sehen. Ich bilde mir bis heute ein, dass das wirklich so war und dass das total klasse war :)
  4. Wenn es für Düsseldorfer Verhältnisse viel Schnee gab im Winter, gingen wir frühmorgens in den Schlosspark und legten uns in den unberührten Schnee. Wir ruderten mit unseren Armen und Beinen und stellten uns vor, wir könnten fliegen. Nach einer Weile standen wir auf und bewunderten unsere Abdrücke, die wie riesengroße Schmetterlinge ausgesehen haben.
  5. Eines Tages kam unverhofft der Tag, an dem mein Bruder und ich Lachanfälle bei Gurkensalat bekamen. Und das ging so: Sobald einer von uns anfing, den Gurkensalat zu essen, fingen wir Beide lauthals an zu lachen und hörten nicht wieder auf. In diesen Dingen waren wir ein eingespieltes Team. Ein paar Gurkensalat-Lachsalven hatte unsere Mutter wohl die Nase voll, denn es gab erstmal wochenlang lachfreie Salatsorten.
  6. An einem anderen Tag entdeckten wir das Kirschkernweitspucken. Von da an probierten wir vom Küchentisch aus, die Kirschkerne ins Waschbecken zu spucken. Muttern ließ uns gewähren und machte sogar manchmal auch selbst mit.
  7. Meine erste große Liebe war meine Erdkundelehrerin. Sie hieß Frau Packeisen und war für damalige Verhältnisse für meinen Geschmack sehr modern gekleidet. Ich hab sie mit weißen Kniestrümpfen und geradem Rock bis zum Knie in Erinnerung.
  8. Einmal sollten wir in der Schule einen Aufsatz schreiben über eine Person, die wir besonders gut leiden können. Ich hab über meine Mutter geschrieben und sie als typischen Nestflüchter bezeichnet. Sie hat sich noch Jahre danach darüber amüsiert.
  9. Ich hatte eine beste Freundin, sie war gar nicht aus meiner Schulklasse, doch wir klebten so oft es ging zusammen. Wir spielten natürlich auch Mutter und Kind – toll fanden wir, dass meine Freundin in meinen Puppenwagen reinpasste.  Sie schlüpfte da immer heimlich rein, weil wir das nicht durften. Einmal hat uns meine Mutter dann doch erwischt. Sie war nicht wirklich begeistert, aber auch nicht wirklich böse.
  10. Im gleichen Haus lebten auch ältere Damen. Bei ihnen durfte ich ein- und ausgehen so oft ich wollte. Ich weiß noch, dass eine der Damen einen Kamm für ihre Teppichfransen hatte. Den fand ich so klasse, dass ich meinen Eltern zu Weihnachten auch so einen Kamm geschenkt habe. Ich bin mir nicht so ganz sicher, ob ich ihren Geschmack auch wirklich getroffen habe.
  11. Mein Vater war ein begeisterter Hobbyfilmer und er baute am liebsten die ganze Familie in seine Werke mit ein. Einmal verkleidete er sich zu Nichtkarneval in sein Clownskostüm – er war ein sehr eleganter Clown mit Frack – und führte seine Slapsticks vor. Wir sollten für die Kamera lachen, aber es war wirklich richtig lustig und wir haben Tränen gelacht.
  12. Um es meinem Umfeld leichter zu machen, von welchen Großeltern ich gerade sprach, habe ich sie in große Oma und Opa und kleine Oma und Opa eingeteilt. Die kleine Oma und der kleine Opa waren wirklich kleiner als die große Oma und der große Opa. Außerdem wohnten die große Oma und der große Opa weiter von uns weg, was den Umstand des Größeren für mich noch weiter verstärkte.
  13. An den Wochenenden waren wir oft bei der großen Oma und dem großen Opa in Kalkum.  Gegenüber beim Nachbarn wohnte Amigo, der Airedale Terrier. Mit ihm durfte ich lange Spaziergänge unternehmen. Sobald ich um die Ecke war, machte ich ihn von der Leine los. Ich muss gestehen, dass ich eins um andere Mal schon aus Leibeskräften Amigo durch die Lande brüllte, eben weil dieser Hund es sichtlich genoss, so gänzlich ohne Hindernis durch ebendiese Lande zu toben. Doch er kam immer wieder zurück und sodass ich ihn ordnungsgemäß angeleint wieder an seiner Heimstatt abliefern konnte.
  14. Einmal war ich sogar für 6 Wochen in den Sommerferien bei der großen Oma und dem großen Opa in Kalkum. Dort stand ein Klavier – das gibt es immer noch. Ich wusste wo das eingestrichene A auf der Tastatur zu finden war. Da ich Noten lesen konnte, hab ich mich über das A Taste für Taste sprichwörtlich vorangetastet und konnte dann auch bald die ersten kleinen Melodien abtippen.
  15. Bei meiner kleinen Oma und dem kleinen Opa hab ich die verrücktesten Verkleidungen ausprobiert. Aus Bademänteln,  Ketten, Schlappen, Schals & Co. baute ich die ominösesten Gebilde, welche von kleiner Oma und kleinem Opa zu Gebühr und unermüdlich bewundert wurden. Daraus hat sich sogar eine Tradition bis in die nächste Generation – den Urenkeln – entwickelt.
  16. Als ich elf Jahre alt war, sind wir in eine Art Zwischenstation umgezogen. Das war eine Miniwohnung, welche aus zwei Zimmern und einem Bad bestand. Obwohl die Wohnung so klein war, gab es weiterhin den riesen Weihnachts-Baum bis an die Decke. Ich erinnere mich noch, dass die beiden Räume nur mit einer Milchglastür verbunden waren und mein Bruder und ich so die Lichter des Weihnachtsbaumes durchschimmern sehen konnten, bevor wir dann endlich ins Zimmer durften.
  17. Zu dieser Zeit hab ich sogar auch mein erstes eigenen Klavier bekommen. Man glaubt es kaum, aber in unserem elterlichen Wohn- und Schlafzimmer stand wirklich so ein ausgewachsenes riesengroßes Teil. Es war grün und mit goldfarbenen Ornamenten verziert.
  18. Mit meiner kleinen Oma und dem kleinen Opa  ging es in den Osterferien nach Reit im Winkl. Man glaubt es kaum: Wir saßen unangeschnallt mit 6 Personen (Oma, Opa, Muttern, Daddy, Bruderherz und ich) in einem Auto und zockelten so die rund 700km vor uns hin. In Reit im Winkl habe ich meine Leidenschaft für Vanille-Eis und heißer Himbeer Sauce entdeckt.
  19. Am besten schmeckte mir jedoch die Nachtischkreation meiner Mutter. Und die geht so: Pfirsichscheiben von Libbys in ein Schälchen mit etwas Flüssigkeit, darüber Schlagsahne und obendrauf gehobelte Mandeln, welche vorher in Butter und Zucker karamelisiert wurden. Geht auch mit Birnen oder Ananas – aber Pfirsiche sind mein absoluter Favorit geblieben. Auch heute noch wird diese Kreation zu besonderen Anlässen aufgetischt.
  20. Zu Karneval bevölkerten wir mit den Nachbarskindern eine komplette Seitenstraße und spielten stundenlang Fischer, Fischer, wie tief ist das Wasser oder Fischer, Fischer, welche Fahne weht heute. Das Schöne war, dass sich kein Autofahrer beschwert hat – im Gegenteil, fast alle drehten um und nahmen ohne zu Murren einen Umweg in Kauf. Und die Wenigen, die doch durchfahren wollten, taten dies ganz behutsam und  warteten geduldig und ohne Gehupe auf eine freie Lücke zum Weiterfahren.

So das waren sie, meine 20 von den schönen Erinnerungen aus meiner Kindheit. Ich gebe das Blogstöckchen jetzt weiter an Plony A A Bruynooge,  Patricia Geyr und Kerstin Joy und bin gespannt auf Eure 20 der schönen Erinnerungen aus Eurer Kindheit.  Zwar betreiben Plony und Patricia keinen eigenen Blog, aber sie sind auf Facebook bzw. Google+ aktiv. Und ganz spontan lade ich auch noch Christina Krammer ein – sie ist mir vor ein paar Minuten erstmalig begegnet und ich finde sie sehr sympathisch.
Und ich freue mich, wenn Ihr dort mitmacht – was Euer eigenes Umfeld sicherlich auch sehr freuen wird – *Ansporn-Modus an* ;-)  Ansonsten lasse ich das Blogstöckchen hier liegen und jeder, der mag kann es aufgreifen. Ich bin echt gespannt, wer das Stöckchen aufgreift und freue mich über eine Verlinkung zu diesem Beitrag hier.

 

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7 Kommentare

    1. Danke Dir, dass Du es aufgenommen hast, liebe Kerstin. Richtig schön, dass ich durch das Lesen Deiner Erinnerungen auch an weitere in meiner eigenen Kindheit erinnert wurde. Machen echt Freude, solche Reisen :)

    1. Liebe Patricia – genial, ich hab mich durch Deinen Text auch selbst noch an weitere schöne Dinge aus meiner Kindheit erinnert. Da sind echt Gemeinsamkeiten, unter anderem das Weihnachtslichter zählen auf langen Fahrten. Toll, dass Du mitgemacht hast, danke Dir :)

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